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Bewahrung der Schöpfung – Schüler/innen der Ludgerus-Schule Vechta bestimmen Molche und pflanzen einen Waldrand

20160419 090110Die Aufgaben im Wahlpflichtkurs (WPK) Wald der Siebtklässler/innen der Ludgerus-Schule Vechta sind vielfältig und immer wieder aufregend. Kürzlich gab es zwei Aktionen, die beide in Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum in Ahlhorn durchgeführt wurden.

 

 

 

 

Waldrandpflanzung im Schulwald:

Im vor zwei Jahren gemeinsam mit der benachbarten Elisabethschule angelegten Schulwald wurden jetzt wieder in einer gemeinsamen Aktion ca. 600 Sträucher, wie z.B. Weißdorn, Schlehe, Pfaffenhütchen oder Kornelkirsche, in den ca. 30 m breiten Waldrandbereich eingebracht, um einen stufig aufgebauten Waldrand zu erreichen, der Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bietet.

 

Der naturnahe Saum und auch der Strauchgürtel bestehen aus Pflanzen, die wesentlich früher und häufiger blühen als z.B. Eichen und Buchen. Das erhöht u.a. das Nahrungsangebot für Insekten, aber auch die aus den Blüten entstehenden Früchte dienen später als Nahrungsangebot für Vögel und Säugetiere. Auch können Arten, die Sonne und Wärme in einem Mindestmaß benötigen, vom Waldrand aus schnell, offene, sonnenbeschienene Stellen finden und umgekehrt bei zu großer Hitze in die Kühle des Waldes ausweichen. Grasfrösche und Erdkröten suchen bei feuchter Witterung in den Wiesen und Rainen nach Nahrung, wandern aber in den Wald zurück, wenn es draußen zu trocken wird. Verschiedene Vogelarten oder auch Hermelin, Steinmarder oder Igel nutzen den schützenden buschigen Waldrand als Rückzugsgebiet und den nahen Offenlandbereich als Nahrungsbiotop. Auch Eulen, die insbesondere in den Höhlen älterer Randbäume ihr Zuhause finden, gehen von hier aus der Wanderung der Mäuse folgend im Sommer auf den Wiesen und im Winter im Wald auf Mäusejagd. Am Waldesrand gibt es eine breite Palette unterschiedlicher Lebensbedingungen und Möglichkeiten.

 

Unter der Anleitung von Förster Horst Wieting waren die Jugendlichen mit Begeisterung und Feuereifer dabei, die Arbeiten liefen Hand in Hand und waren so innerhalb eines Vormittages erfolgreich abgeschlossen. Demnächst müssen noch die wild wachsenden Weiden zurückgeschnitten werden, damit diese nicht alle anderen Pflanzen überwuchern. Die Vielfalt der Schöpfung zeigt sich auch hier im Schulwald, und die Schüler/innen tragen mit ihrem Einsatz zur Erhaltung dieser Vielfalt bei!

 

 

Molche fangen und bestimmen:

Bereits Mitte April war der WPK Wald erneut für zwei Stunden im Herrenholz im Einsatz. Begleitet wurden die Schüler/innen von zwei Förstern vom Forstamt Ahlhorn, von Horst Wieting und Björn Staggenborg.

Diesmal wurden Molche aus mitten im Wald gelegenen Tümpeln und Teichen gefangen, gezählt und bestimmt. Natürlich kamen die unter Naturschutz stehenden Tiere anschließend wieder ins Wasser.

 

Vor 2 Jahren sind vom Forstamt Ahlhorn auf einer ehemaligen Wiese im Herrenholz im Zusammenhang mit einer umfangreichen Renaturierungsmaßnahme mehrere Stillgewässer angelegt worden. Die natürliche Besiedlung mit Pflanzen und Tieren wird nicht beeinflusst, soll heißen die Teiche unterliegen der natürlichen Sukzession. Regelmäßig werden Wasserproben genommen, bzw. Pflanzen kartiert. Speziell die Besiedlung mit Molchen wird seit einem Jahr im Frühjahr regelmäßig beobachtet.

 

Dazu werden zur Paarungszeit mehrere Reusen ausgelegt, die dann täglich kontrolliert werden. Die vorkommenden Arten werden mengenmäßig nach Geschlechtern getrennt erfasst, um so die Bestandsentwicklung dieser Schwanzlurche zu dokumentieren. Alle in Deutschland außerhalb der Alpen nachgewiesenen Molcharten kommen im Herrenholz vor! Insbesondere der Kammmolch, Bergmolch und der Teichmolch. Eher selten kann auch der Fadenmolch nachgewiesen werden.

 

Die Schüler/innen der Ludgerus-Schule zeigten einen großen Einsatz und konnten mit Bergmolch, Kammmolch und Teichmolch drei verschiedene Molcharten feststellen; sowohl weibliche als auch männliche Exemplare wurden gefunden. Mit Hilfe von vorbereiteten Bestimmungskarten war die Identifizierung recht einfach machbar.

 

Schnell hatten sich die Jugendlichen daran gewöhnt, die glitschigen Tiere in die Hand zu nehmen und genau zu untersuchen, um z. B. an der sogenannten Kloake festzustellen, ob man ein Weibchen oder ein Männchen vor sich hat. Beeindruckt von der Schönheit dieser Tiere und vom Gesamtergebnis der Zählung (über 100 Tiere) fuhren die Schüler/innen zurück in die Schule.

Was bleibt, ist die Gewissheit, auch hier wieder einen kleinen Beitrag zur Schöpfungsbewahrung geleistet zu haben!

 

 

 

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